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Michael Kortländer, geboren 1953 in Münster, Studium an der Kunstakademie Düsseldorf, Lehrauftrag an der Fachhochschule Düsseldorf, überregional anerkannt durch seine anregenden, erfolgreichen Ausstellungen u.a. in Köln, Wiesbaden, Essen, Lima (Peru) und Bergen(Norwegen).
Seit Jahren arbeitet er mit Wellpappe, in der man sonst Gegenstände verpackt, um sie vor Deformationen zu schützen. Wellpappe ist nicht nur leicht, sondern auch vielfältig formbar. Vor allem stellen ihre senkrechten wellenförmigen Vertiefungen einen formal spannenden Gegensatz zu den von ihr umfassten Dingen dar, die sie zugleich schützt wie verbirgt. Dabei werden die Ecken und Kanten begründet, also gewissermaßen „entschärft“.
Einer verharmlosenden Harmonisierung entgeht er dadurch, dass er mit seinen scharfen Einschnitten in die Wellpappe neue Kanten und Ecken schafft, die ein weiteres formales Spannungsmoment in seinem Werk bewirken. Vielleicht könnte man sagen: Michael Kortländer „verpackt“ seine künstlerischen Ideen in Wellpappe - er schafft völlig neue fragile Objekte, die Gegenstände erinnern, aber sie nie einfach nachbilden.
Seine Skulpturen sind vielmehr freie Erfindungen, die den sie umgebenden Raum völlig neu definieren. Dabei frappiert der Gegensatz zwischen Leichtigkeit des Materials und der Gewichtigkeit seiner sogar monumental wirkenden Ausformung. Die aufgetragene Farbe betont die Besonderheit des alltäglichen Materials. Es wird somit für den Bildhauer Kortländer zum wichtigen künstlerischen Ausdrucksmittel. So entsteht am Ende ein faszinierendes Paradox: Ein billiges, fragiles, uns allen vertrautes Material atmet doch durch seine künstlerische Anmutung den Geist des Besonderen, des Einmaligen.
Die Ausstellung wird vom Verein der Freunde Kalkars in Kooperation mit dem Niederrheinische Kunstverein veranstaltet.
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