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Ausstellung im Städtischen Museum Kalkar

Wolfgang Mattheuer - "Behauptungen"

Ausstellungsdauer: 5. März 2006 bis 9. April 2006 - verlängert bis zum 17. April 2006 (Ostermontag)
Öffnungszeiten: Di - So 10.00 bis 13.00 Uhr und 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr

 
 

Wolfgang Mattheuer (1927 - 2004 ) ist einer der Gründerväter der so genannten Leipziger Schule und gehört zu den herausragenden deutschen Künstlern des letzten Drittels des vergangenen Jahrhunderts. Nach Lithografenlehre und Studium war er als Professor an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig tätig. 1974 legte er das Lehramt nieder und war seitdem freischaffend und stets in eigenem Auftrag tätig. Der mit dem Nationalpreis für Kunst und Literatur der DDR und dem Bundesverdienstkreuz der BRD ausgezeichnete Künstler nahm 1977 an der documenta in Kassel und 1984 an der Biennale in Venedig teil. Neben einer Reihe von Plastiken im öffentlichen Raum befinden sich eine große Anzahl von Arbeiten in bedeutenden Museen des In- und Auslands sowie dem Reichstagsgebäude in Berlin.

Wolfgang Mattheuer verstand unter Kunst keine gestisch-abstrakte Dekoration und sich selbst nicht als Nummer im sensationslüsternen Kunstzirkus. Er stellte sich vielmehr konsequent der Herausforderung, mit den fragilen Mitteln gegenständlicher Kunst die Gesellschaft verändern zu wollen. Er rang mit den schmerzhaften Widersprüchen dieser Welt und litt unter der Diskrepanz zwischen erlebter und erträumter Wirklichkeit. Es gelingt ihm, in seinen im Bild geronnenen subjektiven Erfahrungen universale menschheitliche Existenzfragen durchschimmern zu lassen und diese in allgemeingültige Bildformeln zu fassen.

Die Ausstellung im Städtischen Museum Kalkar zeigt Ergebnisse dieser intensiven Auseinandersetzung Wolfgang Mattheuers mit dem Menschen und der ihn umgebenden Welt. Eine konzentrierte Auswahl von über 50 Arbeiten auf Papier - allesamt Leihgaben aus linksrheinischem Privatbesitz - gewährt anhand erstklassiger Beispiele einen umfassenden Einblick in die Werkgeschichte. Alle wichtigen Bildideen und Themen sind präsent: Neben den gesellschaftskritischen Bildern mit ihren biblischen, antiken und mythologischen Protagonisten, den Menschen im Zwiespalt und denen hinter Masken sind auch Landschaften, Stillleben und Akte als gleichrangige Motive vertreten. Der Ausstellungstitel „Behauptungen“ entspricht dem Credo Wolfgang Mattheuers, der sagt: „Kunst ist Behauptung menschlichen Selbstbewußtseins. In ihr behauptet sich menschliche Würde, behauptet sich das Individuum gegen die Allgemeinheit, aber wird auch die Allgemeinheit gegen das Individuum behauptet. Sie behauptet Schönheit und Harmonie gegen die destruktiven Kräfte des Menschen, Anteilnahme gegen Gleichgültigkeit und Lethargie. Und sie formuliert das „Trotz alledem“ gegen Zweifel und Enttäuschung.“ ( Peter Mathar )

Ausstellungseröffnung:
Die Ausstellung wird am Sonntag, dem 5. März 2006, um 12.00 Uhr eröffnet.
Unser Vorsitzender und Vizebürgermeister der Stadt Kalkar, Karl-Ludwig van Dornick, wird die Gäste begrüßen. Zur Einführung spricht der Sammler und Leihgeber Peter Mathar.