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Gemalt für die Erinnerung - Zerstörte Synagogen im Städtischen Museum Kalkar
Unter dem Titel „Painting to Remember” sind vom 6. November bis zum 30. Dezember im Städtischen Museum in Kalkar Gemälde des Malers Alexander Dettmar (*1953 in Freiburg) zu sehen, bei denen es sich um Darstellungen von Synagogen handelt, die einst zum Alltagsbild deutscher Städte und Dörfer gehörten.
„Eine Vorstellung vom Stolz und der Wucht dieser einmaligen Gebäude zu vermitteln“ gibt der 58-jährige als Ziel seiner Ausstellung an. Es gehe ihm dabei vorrangig darum, an die Zeit vor dem Nationalsozialismus, an das damalige Mit- und Nebeneinander des christlichen und des jüdischen Glaubens zu erinnern. Er wolle „etwas die Erinnerung zurückholen“, so Dettmar.
Schnell stellt sich die Frage, wie ein Künstler, der selbst nicht jüdischer Herkunft ist, dazu kam, Synagogen darzustellen. Die Antwort ist in Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 1994 zu finden: Dettmar malte den Dom der Stadt und erfuhr durch den Pfarrer von der Synagoge, die es vor Ort gegeben hatte. Wo sie gewesen war, fand Dettmar einen Parkplatz vor. Kein Schild, keinen Hinweis auf die Vergangenheit.
Der Ärger darüber inspiriert ihn dazu, die örtliche Synagoge darzustellen, so auch die Kalkarer Synagoge, die sich in der Hanselaererstraße befand, bis sie am Tag nach der Reichsprogromnacht 1938 der Zerstörung zum Opfer fiel. Später kamen dann, besonders ab 2005 viele weitere Synagogen dazu.
Die Reaktionen auf Dettmars „Painting to Remember“ reichen von Rührung bis Begeisterung, die nicht nur bei jüdischen Besuchern der Ausstellungen, ob in Hannover, Güstrow oder New York, zu beobachten war.
Zwischen dem 6. November und dem 30. Dezember 2011 ist es jedem Interessierten möglich, sich im Städtischen Museum Kalkar, Grabenstraße 66, täglich außer Montags zwischen 10.00 und 13.00 und zwischen 14.00 und 17.00 Uhr selbst einen Eindruck zu verschaffen. |